Namibia blickt auf eine mehr als 100-jährige Fremdbestimmung zurück: Deutsche Kolonie, informelle Verwaltung durch Großbritannien, Mandatsgebiet des Völkerbundes unter Verwaltung der Südafrikanischen Union, Treuhandgebiet der UNO und schließlich rechtlich betrachtet unter eigener Verwaltung was jedoch Südafrika nicht akzeptierte und Namibia deshalb als fünfte Provinz Südafrikas behandelte. Die Antwort darauf war der namibische Befreiungskampf oder Unabhängigkeitskampfs von 1960 bis 1989. In diesem Krieg kämpften die PLAN (People’s Liberation Army of Namibia), als militärischer Zweig der SWAPO (Südwestafrikanischen Volksorganisation) gegen die südafrikanische Besetzungsmacht.
November 1989 fanden die ersten freien Wahlen in der Geschichte Namibias statt. Mit der Verabschiedung der Verfassung am 21. März 1990 erlangte Südwestafrika, das heutige Namibia, nach sehr langer Zeit seine langersehnte Unabhängigkeit von Südafrika. Und der 21. März wurde zum Nationalfeiertag des Landes. Seit 1990 ist Namibia eine Republik mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem, das Staatsoberhaupt ist der Präsident mit einer fünfjährigen Amtszeit – seit 2019 ist Hage Geingob Staatspräsident von Namibia. Das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene wurde Teil der Verfassung. Außerdem war die namibische Verfassung eine der ersten weltweit, die den Umweltschutz als ein vorrangiges Staatsziel festlegte. 1993 folgte die Auflösung der Reservatsgliederung (Homelands), die in der Zeit der Apartheid entstanden war, und wurde durch 13 gleichberechtigte für jeden frei zugängliche Regionen ersetzt. Der namibische Dollar (N$) wurde als Staatswährung eingeführt.